Der Fledermausgarten

Fledermäuse vertilgen Unmengen an Insekten. In den Abendstunden und in der Nacht suchen sie Plätze auf, wo diese Leckerbissen in reicher Zahl vorhanden sind. Diesen Umstand kann man ausnutzen und Fledermäuse ganz gezielt im Fledermausgarten anlocken.

Wie man seinen eigenen Garten fledermausgerecht anlegen kann, schauen wir uns in diesem Artikel an.

Was macht einen guten Fledermausgarten aus?

Man muss nur wissen, welche Pflanzen Lockmittel für Nachtfalter und Käfer sind. Dazu zählen vor allem Pflanzen, deren Blüten hell, weiß oder rosa, violett oder rot sind. Hervorragend eignen sich die weiße oder die rote Lichtnelke, die Wegwarte oder viele Lilienarten.

Einige Pflanzen, wie die Nachtkerze oder der Boretsch reflektieren ultraviolettes Licht und locken damit vorallem nachtaktive Insekten an. Stark duftende Blüten, wie Rosen, sämtliche Fliederarten oder auch Kräuter wie etwa Schnittlauch, Minze Melisse, Majoran, Thymian (um nur einige zu nennen) ziehen Nachtfalter an.

Blüten einer Nachtkerze
Pflanzen der Gattung Nachtkerzen reflektieren UV-Licht und locken verstärkt Insekten an.
Franz van Duns [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Auch verschiedene Gehölze wie z.B. Obstbäume sind eine beliebte Nahrungsquelle für Insekten und somit profitieren auch die Fledermäuse, wenn diese Gehölze im eigenen Garten vorhanden sind.

Auch klein bepflanzte Flächen reichen schon um die Artenvielfalt der Insekten zu erhöhen. Bepflanzte Töpfe auf dem Balkon oder ein Blumen- oder Kräuterkistchen auf der Fensterbank leisten bereits ihren Dienst als kleinen Fledermausgarten. Für kleinere Flächen gibt es eigens dafür vorgesehene Fledermaus-Saatmischungen* zu kaufen.

Die in den letzten Jahren so beliebt gewordenen Gartenteiche bieten den Fledermäusen eine weitere Nahrungsquelle, da hier Mücken über die Wasseroberfläche schwirren. Man sollte darauf achten dass die Oberfläche viel Platz bietet, damit die Fledermaus ungehindert die Wasseroberfläche überfliegen kann.

Hinweis: Regentonnen unbedingt abdecken, da hier Fledermäuse ertrinken können.

Ein Beispiel für einen Fledermausgarten

Sollte man noch keine Schritte hin zum naturnahen und insektenfreundlichen Garten unternommen haben, kann man mit der Anlage zweier kleiner Wasserstellen beginnen, die sofort von unzähligen Tierchen besiedelt werden. Natürlich auch von Fröschen, die auch unzählige Insekten vertilgen.

Fledermauskasten im Fledermausgarten
In jedem Fledemausgarten gehört ein Fledermauskasten
4028mdk09 [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Neben den Wasserstellen lohnt es sich hell blühende Pflanzen im Fledermausgarten anzupflanzen. Hier eignen sich z.B. neonfarbige Nelken oder eine Riesenfläche mit Taglilien. Super ist es auch einen Teil des vorher kurz gemähten Rasens stehen zu lassen.

Weiterhin ist auch Flieder sehr gut geeignet, wenn man Insekten in seinen Garten locken möchte, um den Fledermäusen etwas Gutes zu tun. Der Flieder sieht auch am Tag toll aus, da sich dort eine große Anzahl an schönen Schmetterlingen tummelt.

Auch der Komposthaufen ist ein Lebensraum vieler kleiner Insekten. Lässt man um den Komposthaufen Brennnesseln und Unkraut bewusst stehen, erweitert man diesen wichtigen Lebensraum noch weiter.

Hat man einige Maßnahmen hin zum naturnahen Garten umgesetzt, lohnt es sich außerdem einen Fledermauskasten für die kleinen fliegenden Säugetiere aufzuhängen. Informationen hierzu finden Sie in unserem Artikel: Der Fledermauskasten – Künstlicher Unterschlupf für Fledermäuse

Fazit

Alles in Allem kann ich nur jedem empfehlen, sich so einen naturbelassenen bunten Fledermausgarten anzulegen: nicht nur die Fledermäuse werden es uns danken, sondern viele Tier- und Insektenarten; und letztendlich ist es auch für uns Menschen ein herrlicher Anblick.