Die Nahrung einheimischer Fledermausarten, besteht hauptsächlich aus Insekten. Die verschiedenen Fledermausarten weisen aber sehr unterschiedliche Fressgewohnheiten auf. Manche von ihnen sammeln Käfer vom Waldboden auf, während andere sich auf fliegende Insekten spezialisiert haben.
Die unterschiedlichen Fressgewohnheiten und einzelnen Nahrungsquellen schauen wir uns hier genauer an.
Mausohr, Zwergfledermaus & Co.
Das Große Mausohr hält beispielsweise im Flug, knapp über dem Waldboden, nach Laufkäfern, Hundertfüßern, Spinnen und Käferlarven Ausschau.
Die Wasserfledermaus fängt ihre Nahrung hingegen über der Wasseroberfläche. Zuckmücken und Köcherfliegen machen den Großteil ihrer Nahrung aus. Die Wasserfledermaus ist aber auch in der Lage, kleinere Fische zu fangen.
Der Riesenabendsegler fliegt wiederum nicht selten mehrere hundert Meter über Grund, während er seine Beute ortet. Wie ein Falke stürzt er sich, mit hoher Geschwindigkeit, auf große Falter und Käfer.
Und die Zwergfledermaus? Sie frisst vor allem Mücken, welche sie mit wendigen Bewegungen, im Schein von Straßenlaternen erbeutet.
Energiebedarf einer Fledermaus
Die Jagd im Flug kostet der Fledermaus sehr viel Energie. Um dieses Defizit wieder aufzufüllen, muss jede Fledermaus zwischen 20 und 50 Prozent ihres eigenen Körpergewichtes täglich fressen. Bei einer Wasserfledermaus entspricht das einer täglichen Nahrungszufuhr von etwa 3000 Zuckmücken. Um diese Menge zu erbeuten, führt sie etwa 10 Fangbewegungen pro Minute durch.
Nicht nur einheimische Fledermausarten essen Insekten. Die größte Fledermauskolonie der Welt, welche aus etwa 20 Millionen Mexikanischen Bulldoggfledermäusen besteht, vertilgt pro Tag etwa 1000 Tonnen Insekten. Fledermäuse helfen dadurch große Insektenplagen zu verhindern.
Vegetarische Fledermäuse
Etwa 30 Prozent der Fledertiere ernähren sich rein vegetarisch. Dabei stehen vor allem Früchte aus den tropischen Wäldern auf ihrem Speiseplan. Da Fledermäuse eine schnelle Verdauung besitzen, tragen sie mit der Ausscheidung von unverdauten Fruchtbestandteilen und Samen, nicht unwesentlich zur Verbreitung der Pflanzen bei.
Blütenfledermäuse hingegen nutzen ihre lange Zunge um an den Nektar in den Blütenkelchen zu gelangen. Die südamerikanischen Langzungenfledermäuse haben diese Art der Nahrungsaufnahme perfektioniert. Sie rütteln wie Kolibris mit ihren Flughäuten, damit sie in der Luft stehen können.
Vampierfledermäuse
Vampierfledermäuse sind die einzigen Säugetiere der Welt, welche sich vom Blut anderer Lebewesen ernähren. Es gibt nur drei Fledermausarten die zur Gruppe der Vampierfledermäuse gehören:
- Gemeiner Vampir
- Kammzahnvampir
- Weißflügelvampir
Die drei Arten kommen ausschließlich in Nord- und Südamerika vor. Die Fledermäuse besitzen wärmeempfindliche Sensoren, mit denen sie Venen unter der Haut ihrer Oper, aufspüren können. Mit ihren messerscharfen Zähnen beißen sie ihr Opfer, und lecken dann das Blut mit ihrer Zunge auf. Durch ihren Speichel verhindern sie, dass das Blut beim Trinkvorgang gerinnt. Vampierfledermäuse werden in ihrer Heimat gejagt, da sie Tollwut und andere Krankheiten übertragen können.