25 heimische Fledermausarten leben in Deutschland

Rund 1000 Fledermausarten tummeln sich auf der Erde und bewohnen dort sämtliche Klimazonen. Nur in den polaren Regionen, sowie auf entlegenen Inseln, fehlen sie. Nach Neuseeland haben sie es auf eigene Faust geschafft und waren bis zur Ankunft des Menschen dort sogar die einzigen Säugetiere.

Auch die Ernährung der unterschiedlichen Fledermausarten ist sehr divers, so gibt es rein vegetarische Fledermäuse genauso wie Blutsauger. Die meisten Arten aber ernähren sich von Insekten, die sie im Flug erbeuten. Denn Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die den aktiven Flug erlernt haben.

In Europa sind etwa 40 Fledermausarten zu finden, von denen 25 auch das Bundesgebiet Deutschlands bewohnen. Auf diese 25 Fledermausarten Deutschlands wird in weiterer Folge näher eingegangen.

Alpenfledermaus (Hypsugo savii)

Wie der Name vermuten lässt, ist die Alpenfledermaus im Hochgebirge zu Hause. Von allen Fledermausarten Europas stellt sie auch den Höhenrekord auf, denn sie wurde bereits in 3300 Metern Höhe nachgewiesen. Dementsprechend ist die Alpenfledermaus vor allem in den südlichen Gebieten Deutschlands anzutreffen. In Bergnähe und felsigem Lebensraum fühlt sie sich wohl, sie fliegt aber gerne auch in Städte.

Die Alpenfledermaus gehört zu den besonders farbenfrohen Fledermausarten. Ihr langes Rückenfell ist braun, die Haarspitzen hingegen schimmern goldgelb. Klar dazu abgegrenzt ist ihre weiße Unterseite. Die Ohren sind kurz und abgerundet. Im Flug ist die Alpenfledermaus gut zu erkennen. Mit halb geschlossenen Flügeln gleitet sie nicht nur durch die Nacht. Sie fliegt nämlich durchaus gerne schon vor Sonnenuntergang aus.

Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)

Die Bechsteinfledermaus gehört zu den häufigsten Fledermausarten Deutschlands. Ihr langes, rötlich-braunes Fell und die auffallend langen und breiten Ohren bremsen ihren Flug erheblich ein. Durch ihre kurzen und breiten Vorderflügel ist sie dafür umso wendiger unterwegs. Das ist auch für ihren Lebensraum sehr wichtig. Die Bechsteinfledermaus bewohnt nämlich Wälder und dichtes Gebüsch, durch das sie manövrieren muss.

Die Bechsteinfledermaus jagt nicht nur im Flug, wie für die meisten Fledermausarten üblich, sondern sammelt auch ruhende Insekten von Blättern oder vom Boden auf. Im Sommer bewohnt sie Baumhöhlen oder Vogelnistkästen, die sie wöchentlich wechselt. In einem Jahr können so bis zu 50 verschiedene Wohnhöhlen zusammenkommen.

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Braunes Langohr (Plecotus auritus)

Der Name nimmt es bereits vorweg: Das Braune Langohr hat tatsächlich sehr große und braune Ohren. Diese sind für die Art auch notwendig, da das Braune Langohr nur sehr leise Rufe aussendet und diese wieder auffangen muss. Wegen der Ohren wird sie häufig mit der Bechsteinfledermaus verwechselt. Sogar die Lebensweisen der beiden Arten ähneln einander, denn auch das Braune Langohr ist in Wäldern zu Hause und pflückt Insekten von Blättern und Ästen.

Das Braune Langohr ist häufig in ländlichen Gegenden zu finden, wo es in Dachstühlen oder Scheunen hängend den Tag verbringt. Winterschlaf hält sie lieber in feuchten und kühlen unterirdischen Bauten wie Keller, Höhlen oder Bunker.

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Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)

Die Breitflügelfledermaus ist in ganz Europa anzutreffen, vom Mittelmeerraum bis zum 55. Nördlichen Breitengrad. Anders als die meisten anderen Fledermausarten hält sie sich besonders gerne im Inneren von Gebäuden auf, wo sie sich häufig zwischen Wänden versteckt. In Dachstühlen fühlt sie sich besonders wohl.

Auch das Jagdgebiet befindet sich mit Gärten oder Parks gerne in Menschennähe. Ihr Flug beginnt kurz nach Abenddämmerung und ist langsam und behäbig. Vor allem Straßenlaternen steuert die Breitflügelfledermaus gerne an und erbeutet die dortige Ansammlung an Nachtfaltern und Käfern. Bei starkem Niederschlag und tiefen Temperaturen fliegt die Breitflügelfledermaus hingegen nicht aus.

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Fransenfledermaus (Myotis nattereri)

An der Schwanzflughaut trägt die Fransenfledermaus lange Haare, die wie Fransen wirken und ihren deutschen Namen geprägt hat. Diese Art fühlt sich in menschlichen Gebäuden und im Wald sehr wohl. Im Wald bevorzugt sie Baumhöhlen, in Gebäuden Zwischenwände oder hohle Decken von Häusern.

Besonders häufig ist die Fransenfledermaus in den südlichen Bundesländern aufzufinden, wo sie gerne Kuhställe bewohnt. Manche Tiere verlassen die Kuhställe dann nicht einmal mehr für die Beutesuche. Stattdessen ernähren sie sich von den Fliegen, die von den Rindern angelockt werden. Für diese Eigenschaft ist sie bei Landwirten sehr beliebt.

Graues Langohr (Plecotus austriacus)

Optisch unterscheidet sich das Graue vom Braunen Langohr durch die Farbe der Ohren und des Fells, die beide in einen deutlichen Grauton getaucht sind. Auch die Schnauze ist beim Grauen Langohr länger als beim Braunen.

Das Graue Langohr ruft so leise, dass die Rufe kaum hörbar sind. Diese Rufe gibt sie sowohl durch den Mund als auch durch die Nase ab und fängt sie wieder mit ihren großen Ohren auf. Das Graue Langohr hält sich gerne in urbanen Gegenden auf und zieht sogar seine Jungen im Inneren menschlicher Gebäude auf. In Höhlen oder Stollen zieht sich das Graue Langohr eher zum Winterschlaf zurück, wobei sie höhere Temperaturen von ca. 10 °C bevorzugt.

Große Bartfledermaus (Myotis brandtii)

Die Große Bartfledermaus liebt feuchte Lebensräume. Man findet sie häufig in Mooren, in feuchten Wäldern oder in der Nähe von Gewässern. Dort jagt sie gerne Schmetterlinge und Schnaken. Besonders letztere findet sie aber auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Obwohl es der Lebensraum vermuten lässt, jagt die Große Bartfledermaus keine aquatischen Insekten.

Das lange Fell der Großen Bartfledermaus hat dunkle Haaransätze und goldbraune Haarspitzen. Der Bauch ist grau gefärbt, kann aber auch einen gelblichen Schimmer aufweisen. Früher wurden Große und Kleine Bartfledermaus zu einer Art zusammengefasst, weswegen bis heute wenig über die tatsächliche Verbreitung der beiden Fledermausarten bekannt ist.

Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum)

Mit einer Flügelspannweite von 40 cm ist die Große Hufeisennase eine der größten Fledermausarten Deutschlands. Mit 30 Jahren Lebenserwartung kann sie auch ein sehr hohes Alter erreichen. Der Name kommt von einer speziellen, hufeisenförmigen Nase, mit der die Fledermaus gezielte Ultraschallrufe abgibt.

Der Bestand der Großen Hufeisennase ist in Mitteleuropa stark zurückgegangen und so gilt die Art heute laut der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“. In Deutschland ist sie nur in der Pfalz anzutreffen. Dort quartiert sie sich im Sommer gerne hoch gelegen in Dachstühlen oder Türmen ein. Im Winter zieht es sie in frostsichere Höhlen oder Kellergewölbe.

Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)

Die zwei größten Fledermausarten Deutschland sind das Große Mausohr und der Große Abendsegler. Letzterer erreicht eine Körperlänge von 85 mm und eine Flügelspannweite von bis zu 40 cm. Markant ist das rostrote Fell, das den gesamten Körper bedeckt. Der Große Abendsegler ist für seinen spektakulär schnellen Flug bekannt, der Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen kann. Diese werden vor allem durch die langen und spitzen Flügel erst möglich gemacht.

Aufgrund der Größe und der Geschwindigkeit eignen sich Große Abendsegler nicht für enge Manöver in Wäldern. Viel lieber jagen sie auf Lichtungen, Waldrändern oder oberhalb der Baumkronen. Sie sind ausgesprochene Langstreckenflieger und legen auf dem Weg ins Winterquartier bis zu 1600 km zurück.

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Großes Mausohr (Myotis myotis)

Das Große Mausohr wird auch gerne als Riesenfledermaus bezeichnet, erreicht es doch eine ähnliche stattliche Größe wie der Große Abendsegler. Die Flügelspannweite kann beim Großen Mausohr sogar noch 40 cm überschreiten. Die Echoortung spielt im Gegensatz zu anderen Fledermausarten nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr spüren diese Fledermäuse ihre Beute mit ihrem Geruchssinn auf. Die Hauptnahrung besteht aus bodenbewohnenden Gliederfüßern wie Laufkäfer, Tausendfüßer oder Spinnentiere.

Das Große Mausohr sucht die Nähe zum Menschen. Es quartiert sich gerne in Dachstühlen und Stuben ein. Da es sie besonders häufig in Kirchen zieht, wird sie gerne auch als Kirchenmaus bezeichnet. Eine solche Wochenstubenkolonie in großen Gebäuden kann hunderte, wenn nicht sogar tausende Weibchen umfassen.

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Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)

Die Kleine Bartfledermaus gehört zu den kleinsten Fledermausarten Europas. Sie ist der Großen Bartfledermaus so ähnlich, dass sie kaum voneinander unterschieden werden können und daher beide Arten schlecht erforscht sind. Sogar der Klang ihrer Ultraschallrufe klingt gleich. Die Kleine Bartfledermaus hat ein schwarzbraunes Gesicht und dunkle Flughäute. Auch ihr langes Fell ist dunkelbraun gehalten. Die goldgelben Haarspitzen der Großen Bartfledermaus fehlen ihr hingegen.

Die Kleine Bartfledermaus jagt gerne in urbanen Gegenden, bevorzugt in Parks und Gärten. Auch in der Natur steuert sie offene Flächen wie Wiesen oder Fließgewässer an. Ihre Wochenstuben legt die Kleine Bartfledermaus gerne in den kleinsten Spalten menschlicher Bauwerke an.

Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)

Zwar ähnelt die Kleine Hufeisennase der Großen Hufeisennase, bleibt aber mit einer maximalen Flügelspannweite von 25 cm und einem Gewicht von deutlich unter 10 g wesentlich kleiner. Wie ihre große Schwesternart verfügt aber auch die Kleine Hufeisennase über einen hufeisenförmigen Hautlappen um die Nase, der ihr bei der Aussendung ihrer Rufe behilflich ist.

Tagsüber schläft die Kleine Hufeisennase hängend und eingehüllt in ihre Flughaut. Auf diese Weise findet man sie häufig in Dachböden oder Kellern, aber auch in Baumhöhlen. Nachts jagt sie Käfer oder Fliegen in Bodennähe. In ihren Flug baut sie häufig wendige Manöver ein.

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Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)

Der Kleine Abendsegler ist dem Großen Abendsegler recht ähnlich. Er kann genauso weite Strecken von bis zu 1500 km zurücklegen und ist ebenso zu hohen Geschwindigkeiten, aber zu engeren Flugmanövern fähig. Auch dem Kleinen Abendsegler helfen dabei lange, schmale Flügel. Der Unterschied zwischen diesen beiden Fledermausarten besteht jedoch in der Größe und der Fellfarbe. Der Kleine Abendsegler bleibt mit einer Flügelspannweite von 30 cm deutlich kleiner. Das Fell ist kurz und die Haare zweifärbig: dunkel an der Basis, rostbraun an der Spitze.

Im Gegensatz zum Großen jagt der Kleine Abendsegler gerne innerhalb der Wälder. Auch gerade Baumreihen, wie bei Alleen, sucht er häufig auf. Dort begeben sie sich dann auch oft in die Nähe der Straßenlaternen, um dort in hohem Tempo ihrer Beute nachzustellen. Diese fängt er ausschließlich im Flug.

Langflügelfledermaus (Miniopterus schreibersii)

Unter allen Fledermausarten Europas hält die Langflügelfledermaus mit 70 km/h den absoluten Geschwindigkeitsrekord. Dieses hohe Tempo wird mit ihren langen und schmalen Flügeln möglich. Außerdem wird die Aerodynamik durch kurzes, enganliegendes Fell unterstützt. Eindeutig von anderen Fledermausarten ist die Langflügelfledermaus mit ihrer kurzen Schnauze und gewölbten Stirn zu unterscheiden.

Zwar gilt die Langflügelfledermaus als deutsche Art, dies bezieht sich aber vorwiegend auf historische Beobachtungen. Seit den 1960er Jahren wurde sie – von Irrgästen abgesehen – auf dem Bundesgebiet nicht mehr nachgewiesen. Heute findet man sie aber noch zahlreich im Mittelmeerraum an. Die nördliche Grenze des Verbreitungsgebiets verläuft in Zentralfrankreich, Österreich und Rumänien.

Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)

Auch der Name der Mopsfledermaus beschreibt das Äußere dieser Art. Sie verfügt nämlich über eine kurze, gedrungene Nase, die an die Hunderasse erinnert. Dadurch kann sie auch kaum mit anderen Fledermausarten verwechselt werden. Fell und Flughäute sind bei dieser Art beinahe schwarz.

Die Mopsfledermaus gilt als „stumme Art“, da sie nur sehr selten ihren Ruf absetzt. Bei der Jagd konzentriert sie sich dann auf Käfer, Mücken und Nachtfalter. Die Art ist äußerst kälterobust und sucht erst bei starkem Frost ihr Winterquartier auf. Dann ist sie in Höhlen oder Kellern, aber auch in Häuserspalten zu finden. Eine Kolonie an Mopsfledermäusen verzögerte im Jahr 2005 übrigens den Ausbau des Flughafens Frankfurt-Hahn.

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Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)

Die Mückenfledermaus ist die kleinste aller Fledermausarten Deutschlands. Früher legte man sie mit der Zwergfledermaus zusammen. Erst seit 1995 wird sie als eigene Art geführt. Der Unterschied zwischen den Arten besteht vor allem in der Frequenz ihres Ultraschallrufs.

Ansonsten sind die beiden Arten einander sehr ähnlich. Sie beiden suchen Spalten an Gebäuden oder in Dachverkleidungen als Ruheplätze. In der Natur findet sie ähnlich Gegebenheiten in Holz- oder Felsspalten. Der Name der Mückenfledermaus gibt nicht nur Rückschlüsse auf ihre Größe, sondern weist auch auf ihre bevorzugte Beute hin. Neben Stechmücken frisst sie auch gerne Zuckmücken oder Eintagsfliegen.

Nordfledermaus (Eptesicus nilssoni)

Wie es der Name bereits vermuten lässt, ist die Nordfledermaus vor allem eine skandinavische Art. In Norwegen und Schweden gehört sie zu den häufigsten Fledermausarten und wurde dort sogar nördlich des Polarkreises nachgewiesen. In Deutschland ist sie eher ein seltener Gast und bevorzugt dort kühlere Höhenlagen.

Im Gegensatz zu den meisten Fledermausarten hat die Nordfledermaus recht kleine Ohren, womit sie auch leicht zu unterscheiden ist. Sie jagt gerne an Waldrändern oder in der Nähe von Lichtquellen und schnappt ihre Beute bevorzugt im Flug. Am liebsten erbeutet sie bei ihren Jagdausflügen diverse Mückenarten.

Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe)

Zwar ist die Nymphenfledermaus über den gesamten europäischen Kontinent verbreitet, dennoch wurde sie als letzte aller europäischen Fledermausarten entdeckt. Bis 2001 wurde sie nämlich anderen Mausohrarten zugeordnet. Dadurch ist über ihre tatsächliche Verbreitung recht wenig bekannt. In Deutschland wurde sie allerdings schon mehrmals nachgewiesen.

Die Nymphenfledermaus sucht, wie viele andere Fledermausarten auch, die Nähe zu Gewässern. Diese sollten aber bis dicht zum Ufer bepflanzt sein, damit die Fledermaus im Pflanzendickicht Schutz suchen kann. Der Name der Art stammt aus der griechischen Mythologie, wo zwei Nymphen von Dionysos in Fledermäuse verwandelt wurden.

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)

Die Rauhautfledermaus gilt als Wanderfledermaus, denn zwischen Sommer- und Winterquartier legt sie schon einmal über 1000 km zurück. Der Streckenrekord liegt dabei bei unglaublichen 1905 km. Von anderen kleinen Fledermausarten wie der Zwerg- oder der Mückenfledermaus unterscheidet sich die Rauhautfledermaus durch ihren längeren fünften Finger.

Die Rauhautfledermaus lebt zwar gerne im Wald, sucht aber auch die Nähe von Gewässern. Tümpel, Weiher und Moore sind ihr Jagdgebiet. Im Sommer quartiert sie sich gerne in Baumhöhlen oder Fledermauskästen ein. An menschlichen Gebäuden sucht sie engste Spalten in der Fassade auf. Ähnlich wie Zugvögel zieht es die Rauhautfledermaus im Winter in südlichere Gegenden.

Teichfledermaus (Myotis dasycneme)

Die Teichfledermaus hat besonders große Hinterfüße, mit denen sie Insekten von der Wasseroberfläche fischt. Dazu gehören Zuckmücken, Köcherfliegen oder Wasserläufer. Die Teichfledermaus ähnelt vor allem zwei anderen Fledermausarten: optisch der Langfußfledermaus, die aber in Deutschland nicht vorkommt, sowie in Aussehen und Verhalten der Wasserfledermaus. Ohne sie zu fangen sind diese beiden Fledermausarten kaum voneinander zu unterscheiden.

Auch die Teichfledermaus wandert im Winter in wärmere Gegenden, wobei sie nur wenige Hundert Kilometer zurücklegt. Im Sommer findet man sie vor allem in den gewässerreichen Gebieten im Norden Deutschlands. Die Weibchen bilden dann Wochenstuben von bis zu 500 Exemplaren, während die Männchen den Sommer als Einzelgänger verbringen.

Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)

Als einzige der deutschen Fledermausarten ist die Wasserfledermaus in der Lage, sogar kleine Fische zu erbeuten. Diese fängt sie entweder mit ihren großen Füßen oder setzt ihre Schwanzflughaut als Kescher ein. In ähnlicher Manier erbeutet sie auch Wasserinsekten oder solche, die auf die Wasseroberfläche gefallen sind. Die Wasserfledermaus jagt sogar ausschließlich am Wasser. Aufgrund der freien Sicht lässt sich diese spektakuläre Jagdtechnik in Sommernächten sehr gut beobachten.

Die Wasserfledermaus ist ein eher mittelgroßer bis kleiner Vertreter der Fledermäuse. Ihre Ohren sind kurz und der Bauch wesentlich heller gefärbt als der Rücken. Auf ihren großen Füßen wachsen auffällige Borsten. In diesen Füßen kann sie ihre Beute aus dem Wasser sogar davontragen.

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Weißrandfledermaus(Pipistrellus kuhlii)

Ein weißes Band am Rand der unteren Armflughaut brachte der Weißrandfledermaus ihren Namen ein. Dieser kann bis zu 2 mm breit sein. Dadurch ist sie kaum mit anderen kleinen Fledermausarten zu verwechseln.

In Deutschland ist die Weißrandfledermaus eher selten anzutreffen. Ihr Hauptverbreitungsgebiet liegt im Mittelmeerraum, die nördlichste Verbreitung dringt aber bis in die südlichen Bundesländer Deutschlands vor. Sie sucht die Nähe zu Menschen, wo sie in Siedlungen und urbanen Räumen auf die Jagd geht. In der Natur bevorzugt sie Gewässer. In beiden Lebensräumen ist die Weißrandfledermaus eine wendige und geschickte Jägerin.

Wimperfledermaus (Myotis emarginatus)

Wie bei vielen Fledermausarten geht auch der Name der Wimperfledermaus auf eine anatomische Besonderheit zurück. An der Schwanzflughaut trägt sie nämlich mehrere einzeln stehende, gekrümmte Härchen, die an Wimpern erinnern.

Die Wimperfledermaus ist eine wärmeliebende Art und als solche in Deutschland nur selten anzutreffen. Am meisten Glück kann man in Südost-Bayern haben, wo sich das pannonische Klima bereits bemerkbar macht. Wesentlich häufiger findet sich die Wimperfledermaus im Mittelmeerraum oder am Balkan. Im Sommer lebt diese Fledermaus gerne in Kuhställen oder Dachböden, bevorzugt im Winter hingegen eher Höhlen oder verlassen Kellergewölbe.

Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)

Die Zweifarbfledermaus hat gleich zwei Merkmale, die sie deutlich von anderen Fledermausarten unterscheidet. Zunächst wäre da die namensgebende Zweifarbigkeit, die den Körper in einen hellen, beinahe weißen Bauch und einen schwarzbraunen Rücken unterteilt. Auch diese Rückenhaare passen mit ihrer dunklen Basis und den silbrigweißen Spitzen zum Artnamen. Das zweite Merkmal wären die vier Milchzitzen der Zweifarbfledermaus. Andere Fledermausarten haben davon in der Regel nur zwei.

Die Zweifarbfledermaus hat einen zwitschernden Ruf, der beinahe an Vögel erinnert. Die Wochenstuben sind mit ca. 50 Weibchen eher klein. Auch die Männchen finden sich zu größeren Gruppen zusammen. Am liebsten erbeutet die Zweifarbfledermaus Köcherfliegen, Mücken oder Nachtfalter.

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

Gemeinsam mit der Mückenfledermaus ist die Zwergfledermaus die kleinste Fledermausart Europas. Sie passt problemlos in eine Streichholzschachtel und wiegt mit ihren 5 g in etwa so viel wie ein Stück Schokolade. Fliegend wirkt sie aber mit einer Flügelspannweite von 25 cm wesentlich größer.

Auch die Beutetiere der Zwergfledermaus sind winzig. Sie bevorzugt kleine Mückenarten wie die Zuckmücke. Diese jagt sie durchaus auch in der Nähe menschlicher Siedlungen und im Schein von Straßenbeleuchtungen. Im Winter zieht sich die Zwergfledermaus in Höhlen, Felsspalten oder Kellern. In den Karpaten wurden bereits Massenwinterquartiere mit über 10 000 Individuen entdeckt. Im Sommer bevorzugt die Zwergfledermaus Spalten in Gebäuden und Fassaden.

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